Brände durch Müllbehälter – Wie Mülltonnen- und Containerboxen das Brandrisiko reduzieren
Brände durch Müllbehälter und Sperrmüll sind eine häufige Ursache für Gebäudeschäden. Daten aus dem vfdb-Technischen Bericht zur Brandschadenstatistik (veröffentlicht im Februar 2020) sowie technische Erkenntnisse zur Feuerwiderstandsfähigkeit von Mülltonnen- und Containerboxen zeigen, dass die Unterbringung von Müllbehältern in feuerfesten Boxen aus Beton mit Metallfronten außerhalb des Gebäudes das Brandrisiko signifikant verringert.
Brandstatistik – Müllbehälter als Brandrisiko
Eine Auswertung der vfdb-Statistik verdeutlicht die Rolle von Müllbehältern bei Bränden:
- 285 dokumentierte Fälle (ca. 24% der untersuchten Brände) hatten Müllbehälter als vermutliches Brandobjekt.
- Die häufigste Brandursache war "offenes Feuer" (151 Fälle), gefolgt von technischen Defekten und Brandstiftung.
- Lagerung in Gebäuden: Brände traten überwiegend im Untergeschoss/Keller (134 Fälle) und im Erdgeschoss auf. Dies unterstreicht, dass die Lagerung von Müllbehältern in geschlossenen Räumen oder direkt am Gebäude ein hohes Brandrisiko birgt.
- Gefährdung von Fassaden: In 3 Fällen wurde festgestellt, dass Müllbehälterbrände auf Fassadenelemente übergriffen, insbesondere wenn die Behälter nahe am Gebäude platziert waren.
- Müllbehälterbrände wurden zudem in Abstellräumen, Garagen, Fluren/Treppenräumen und auf Verkehrswegen verzeichnet, die sich oft im oder direkt am Gebäude befinden.
Vorteile der Mülltonnen- und Containerboxen außerhalb des Gebäudes
- Reduziertes Brandrisiko: Die Unterbringung von Müllbehältern in feuerresistenten Boxen aus Beton und Metall außerhalb des Gebäudes schafft eine notwendige räumliche Trennung, um das Risiko eines Übergreifens des Feuers auf das Gebäude zu minimieren. Da viele Brände mit Müllbehältern in geschlossenen Räumen entstehen, kann durch die Außenlagerung das Risiko signifikant gesenkt werden.
- Feuerwiderstandsfähigkeit: Die Kombination aus Beton und doppelwandigen Blechfronten verhindert eine schnelle Ausbreitung des Feuers und schützt die Umgebung vor hohen Temperaturen. Ein in der Box entstehendes Feuer bleibt lokal begrenzt und ist weniger wahrscheinlich auf benachbarte Fassaden oder Innenräume überzugreifen.
- Schutz der Gebäudefassade: Mülltonnen- und Containerboxen bieten zusätzlichen Schutz für Fassadenelemente. Die geringe Anzahl dokumentierter Fassadenbrände (3 Fälle) zeigt, dass diese Boxen eine effektive Brandschutzmaßnahme sind.
Technische Eigenschaften – Feuerwiderstandsfähige Mülltonnen- und Containerboxen
Mülltonnen- und Containerboxen bestehen aus nicht brennbaren Baustoffen der Klasse A1 gemäß DIN 4102-1. Sie verfügen über einen Betonkorpus und doppelwandige Türen aus verzinktem Metall oder Edelstahl, wodurch sie besonders feuerfest sind:
- Beton: Nicht brennbar, erfüllt die Anforderungen der Baustoffklasse A1 und kontrolliert die Innentemperatur, was die Ausbreitung des Feuers verhindert.
- Verzinktes Metall: Die Zinkbeschichtung schmilzt bei etwa 419°C, während das Stahlblech eine Schmelztemperatur zwischen 1.370°C und 1.530°C hat
- Edelstahl: Mit einer Schmelztemperatur von 1.370°C bis 1.530°C bietet Edelstahl eine noch höhere Feuerwiderstandsfähigkeit als verzinktes Stahlblech.
Brandlast und Sauerstoffzufuhr
- Maximale Brandlasten: Typische Abfälle wie Restmüll, Verpackungen, Bio-Abfall und Papier erreichen realistische Verbrennungstemperaturen zwischen 300°C und 800°C, die unterhalb der Schmelzpunkte von Stahl und Edelstahl liegen.
- Begrenzte Sauerstoffzufuhr: Ein umlaufender Spalt (5-10 mm) zwischen Korpus und Türen begrenzt die Sauerstoffzufuhr, dämpft die Verbrennung und verhindert, dass die Metalltüren schmelzen oder ihre Stabilität verlieren.
Quellen
- vfdb-Technischer Bericht zur Brandschadenstatistik, Februar 2020, Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V.
- Deutscher Feuerwehrverband, GDV, Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg, Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, jeweils Oktober 2024.